Mozilla hat auf die Kritik an den am Mittwoch eingeführten neuen Nutzungsbedingungen für Firefox reagiert und diese überarbeitet. Nutzer hatten Bedenken geäußert, dass die Formulierungen dem Unternehmen zu weitreichende Rechte an Nutzerdaten einräumen würden. Am Freitag erklärte Mozilla in einem Blogpost, dass man die Sprache der Bedingungen ändere, um „den begrenzten Umfang, in dem Mozilla mit Nutzerdaten interagiert, klarer darzustellen“.
Kritikpunkt: Weitreichende Nutzungsrechte
Ein besonders umstrittener Abschnitt in den neuen Nutzungsbedingungen lautete:
„Wenn Sie über Firefox Informationen hochladen oder eingeben, gewähren Sie uns hiermit eine nicht-exklusive, gebühhrenfreie, weltweite Lizenz zur Nutzung dieser Informationen, um Ihnen beim Navigieren, Erleben und Interagieren mit Online-Inhalten zu helfen, wie Sie es durch die Nutzung von Firefox angeben.“
Dieser Abschnitt wurde inzwischen entfernt. Die neue Formulierung lautet:
„Sie geben Mozilla die erforderlichen Rechte zur Nutzung von Firefox. Dazu gehört die Verarbeitung Ihrer Daten, wie in der Datenschutzrichtlinie von Firefox beschrieben. Dies beinhaltet auch eine nicht-exklusive, gebühhrenfreie, weltweite Lizenz, um die von Ihnen in Firefox eingegebenen Inhalte gemäß Ihrer Anweisungen zu verarbeiten. Dies gibt Mozilla jedoch kein Eigentum an diesen Inhalten.“
Mozilla betonte in dem Blogpost, dass man mit der Überarbeitung den Nutzerbedenken Rechnung trage. „Wir haben auf das Feedback unserer Community gehört, insbesondere hinsichtlich der Lizenzbestimmungen. Unser Ziel war es, so klar wie möglich zu machen, wie Firefox funktioniert. Dabei haben wir jedoch unbeabsichtigt für Verwirrung gesorgt.“
Warum Mozilla „Wir verkaufen niemals Ihre Daten“ nicht mehr verwendet
Zusätzlich erklärte Mozilla, warum das Unternehmen sich inzwischen von pauschalen Aussagen wie „Wir verkaufen niemals Ihre Daten“ distanziert. In dem Blogpost heißt es: „In einigen Regionen ist die rechtliche Definition von ‚Datenverkauf‘ weit gefasst und verändert sich ständig.“ Dadurch entstünden Unsicherheiten darüber, welche Unternehmenspraktiken als Datenverkauf gewertet werden könnten.
Mozilla räumte ein, dass es „einige Fälle gibt, in denen wir bestimmte Daten mit unseren Partnern teilen, um Firefox wirtschaftlich tragfähig zu halten“. Allerdings betonte das Unternehmen, dass diese Praxis in der Datenschutzrichtlinie transparent erklärt werde. Zudem arbeite Mozilla daran, persönlich identifizierbare Informationen zu entfernen oder nur aggregierte Daten weiterzugeben.
Die Änderung der Nutzungsbedingungen und die Erklärung zu den Datenschutzpraktiken zeigen, dass Mozilla auf Kritik eingeht und Transparenz schaffen möchte. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Nutzer mit den überarbeiteten Bedingungen zufriedener sind oder ob weitere Anpassungen erforderlich sein werden.