Microsoft setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI) und richtet seine Ingenieursarbeit neu aus, um sich den disruptiven Möglichkeiten dieser Technologie anzupassen. Das Unternehmen hat die Gründung einer neuen Ingenieursgruppe namens CoreAI – Platform and Tools angekündigt, die einen wichtigen organisatorischen Schritt darstellt. Ziel ist es, eine KI-zentrierte Plattform für Microsoft und seine Kunden zu schaffen.

Diese neue Division wird von Jay Parikh, dem ehemaligen Engineering-Chef von Meta, geleitet. Parikh, der im Oktober zu Microsoft stieß, bringt mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in Innovationsführung bei Meta mit. Als Executive Vice President von CoreAI wird er direkt an Microsoft-CEO Satya Nadella berichten und ein Team aus mehreren hochrangigen Führungskräften leiten, darunter Eric Boyd, Jason Taylor, Julia Liuson und Tim Bozarth.

Eine kühne Vision für KI

In einer internen Mitteilung skizzierte Satya Nadella die strategische Bedeutung von KI und verglich die aktuellen Entwicklungen mit der „nächsten Runde dieses KI-Plattformwandels“. Laut Nadella werden die nächsten Jahre drei Jahrzehnte Innovation in nur drei Jahren komprimieren und sowohl Anwendungsbereiche als auch Technologiestapel grundlegend verändern.

Im Mittelpunkt dieser Transformation steht das Konzept eines KI-zentrierten Anwendungsstapels. Microsoft sieht Azure als die grundlegende Infrastruktur für KI, die eine Reihe von Plattformen und Entwicklerwerkzeugen wie Azure AI Foundry, GitHub und VS Code unterstützt. Diese Werkzeuge sollen Entwickler befähigen, innovative KI-Anwendungen und -Agenten zu erstellen und die Art und Weise, wie Software entwickelt und bereitgestellt wird, neu zu definieren.

Nadella betonte, dass dieser Ansatz einen tiefgreifenden Wandel in der Softwareentwicklung bewirken wird. Microsoft strebt an, die Schaffung von Agenten zu fördern – KI-gestützte, autonome Tools, die SaaS-Anwendungen revolutionieren und hochgradig maßgeschneiderte Lösungen ermöglichen.

Ein vereinter Ansatz für KI-Entwicklung

Die CoreAI-Division vereint Microsofts Developer Division (Dev Div) mit den KI-Plattform-Teams sowie ausgewählten Mitarbeitern aus dem Office of the CTO. Diese Zusammenlegung unterstreicht Microsofts Engagement, KI zu einer zentralen Säule seines Softwareentwicklungsökosystems zu machen.

Der Aufgabenbereich dieser Division ist umfassend und konzentriert sich darauf, einen End-to-End-KI-Stack sowohl für den internen als auch den externen Einsatz zu entwickeln. Obwohl spezifische Tools wie Visual Studio oder .NET in Nadellas Mitteilung nicht erwähnt wurden, deutet die Betonung auf GitHub, VS Code und Azure AI Foundry auf eine gezielte Anstrengung hin, Entwicklern modernste Ressourcen für KI-Innovationen bereitzustellen.

Die Rolle von Jay Parikh

Die Führungsrolle von Jay Parikh wird voraussichtlich entscheidend für Microsofts KI-Ambitionen sein. Bei Meta spielte Parikh eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Ingenieursoperationen, und sein Einfluss dürfte entscheidend sein, während Microsoft diesen KI-getriebenen Wandel vorantreibt.

Als Leiter von CoreAI wird Parikh Teams beaufsichtigen, die für die Entwicklung der Tools und Infrastrukturen verantwortlich sind, die Microsofts KI-zentrierte Strategie unterstützen. Sein Auftrag umfasst sicherzustellen, dass Microsofts Entwicklerökosystem gut positioniert ist, um die Chancen, die KI bietet, optimal zu nutzen.

Eine Zukunft, die von KI geprägt ist

Die Gründung der CoreAI-Division ist mehr als nur eine interne Umstrukturierung – sie ist ein klares Signal. Microsoft positioniert sich als führend in der KI-Innovation und strebt den Aufbau einer robusten Plattform an, die Entwickler befähigt und Branchen verändert.

Nadellas Vergleich mit einer Cricket-Metapher in der Mitteilung – er beschreibt diesen Wandel als die „nächste Runde“ – ist treffend. Microsoft betritt das Spielfeld, bereit, in einer Welt, die zunehmend von KI geprägt ist, die Führung zu übernehmen. Mit Parikh an der Spitze ist die CoreAI-Division bestens aufgestellt, um bahnbrechende Tools und Plattformen zu liefern, die die Zukunft der Softwareentwicklung und darüber hinaus gestalten werden.