Google hat sein Android-Erdbeben-Warnsystem in Brasilien vorübergehend deaktiviert, nachdem es in den frühen Morgenstunden des Freitags fälschlicherweise vor einem Erdbeben gewarnt hatte.

Falscher Alarm sorgt für Panik

Gegen 2 Uhr morgens erhielten zahlreiche Bewohner von São Paulo und Rio de Janeiro eine Warnung über ein angebliches Erdbeben der Stärke 5,5. Laut den Angaben des Systems sollte das Beben in den Regionen Ubatuba und Baixada Santista stattgefunden haben. Doch die Zivilschutzbehörde von São Paulo stellte schnell klar, dass es kein Erdbeben gegeben hatte und keine offizielle Warnung ausgegeben worden war.

Wie funktioniert das Android-Erdbeben-Warnsystem?

Das Android-Erdbeben-Warnsystem wurde 2020 eingeführt und nutzt die Beschleunigungssensoren in Android-Smartphones, um seismische Aktivitäten zu erkennen. Das Ziel ist es, Nutzern frühzeitige Warnungen zu liefern und die Zeit für Schutzmaßnahmen zu verlängern.

In diesem Fall wertete das System jedoch falsche Signale von Geräten in der Nähe der Küste São Paulos als Anzeichen eines Erdbebens – und löste dadurch die Fehlinformation aus.

Google reagiert – System in Brasilien deaktiviert

Nach der Panne hat Google das Warnsystem in Brasilien vorübergehend deaktiviert und eine Untersuchung eingeleitet. Ein Unternehmenssprecher betonte, dass das System dazu gedacht sei, offizielle Warnmechanismen zu ergänzen, nicht zu ersetzen.

Herausforderungen automatisierter Warnsysteme

Dieser Vorfall zeigt die Schwierigkeiten automatisierter Systeme bei der Erkennung von Naturkatastrophen. Während solche Technologien potenziell Leben retten können, verdeutlicht der Fehler auch die Notwendigkeit menschlicher Überprüfung und offizieller Bestätigungen, bevor Panik ausgelöst wird.

Google wird nun daran arbeiten, die Zuverlässigkeit des Systems zu verbessern, bevor es in Brasilien wieder aktiviert wird.