Google plant möglicherweise, seine Smartwatch-Serie auf eigene Chips umzustellen und ab 2026 mit einem maßgeschneiderten Tensor-Prozessor auszustatten. Laut einem Bericht von Android Authority, basierend auf durchgesickerten Dokumenten von Googles gChips-Abteilung, könnte die nächste Generation der Pixel Watch mit einem speziellen Tensor-Chip, Codename „NPT“, ausgestattet werden. Dieser Schritt würde Google von seiner bisherigen Abhängigkeit von Drittanbietern wie Qualcomm befreien und den Weg für bessere Hardware-Software-Integration ebnen.

Die Leaks im Detail: Ein Tensor-Chip für Wearables

Der angebliche Tensor-Chip für die Pixel Watch 5 soll mit einem ARM Cortex A78-Kern und zwei ARM Cortex A55-Kernen ausgestattet sein. Obwohl es sich dabei um ältere CPU-Designs handelt, ist dies bei Wearable-Prozessoren üblich, da die Energieeffizienz oft im Vordergrund steht. Genauere Details über den Chip sind derzeit noch nicht bekannt, auch die verwendete Herstellungstechnologie wurde nicht spezifiziert.

Prozessoren für Smartwatches stehen in der Regel weniger im Fokus als die leistungsstarken Smartphone-Chips, da hier ein optimales Gleichgewicht zwischen Leistung und Batterielaufzeit entscheidend ist. Googles Entscheidung, mit einem Tensor-Chip für Wearables in Eigenregie zu gehen, spiegelt das Bestreben wider, die langjährigen Chip-Probleme zu überwinden, die Android-Smartwatches bisher behindert haben.

Die Lange Geschichte der Chip-Beschränkungen für Android-Smartwatches

Android-Smartwatches waren lange Zeit auf Qualcomm-Prozessoren angewiesen, was die Plattform in ihrer Entwicklung zurückhielt. Die Snapdragon Wear 2100, 3100 und 4100-Chips galten als eher leistungsschwach und konnten den Ansprüchen vieler Nutzer kaum gerecht werden. Erst als Google 2021 mit Samsung zusammenarbeitete, um Wear OS 3 zu entwickeln, spürte Qualcomm echten Druck im Wearable-Markt.

Die Pixel Watch-Serie verdeutlicht diese Herausforderungen: Die erste Pixel Watch lief mit einem älteren Samsung-Exynos-Chip, während die Pixel Watch 2 auf Qualcomms Snapdragon W5 umstieg. Doch seit dem letzten bedeutenden Wearable-Chip von Qualcomm im Jahr 2022 gab es wenig Fortschritte, was die Situation für Android-Smartwatches weiter erschwerte.

Mögliche Vorteile eines Eigenen Chips

Mit einem eigenen Chip könnte Google unabhängiger agieren und schneller Updates und neue Funktionen bieten, die speziell für Wear OS optimiert sind. Die geleakten Dokumente aus Anfang 2023 deuten darauf hin, dass Google bereits damals Pläne für eine Pixel Watch 5 mit einem eigenen Prozessor in Betracht zog. Dies passt zu Googles größerer Strategie, Hardware und Software nahtlos zu integrieren und ein einheitliches Nutzererlebnis zu schaffen.

Ob sich der tragbare Tensor-Chip bis 2026 tatsächlich realisieren lässt, bleibt abzuwarten. Doch diese Entwicklung zeigt Googles anhaltendes Engagement im Smartwatch-Markt. Ein maßgeschneiderter Chip könnte sowohl die Leistung als auch das Energiemanagement verbessern und der Pixel Watch-Serie helfen, sich in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten.