Jacob Wohl und Jack Burkman, zwei berüchtigte rechtsextreme Aktivisten und verurteilte Straftäter, haben ein neues Projekt gestartet: Sie betreiben eine AI-Lobbying-Firma unter Pseudonymen. Laut einem aktuellen Bericht von Politico stehen die beiden nun hinter LobbyMatic, einem Unternehmen, das eine „AI-Automatisierungsplattform für Lobbyisten“ anbietet. Diese Plattform verspricht, die Lobbyarbeit zu revolutionieren, indem sie KI nutzt, um Kongressanhörungen zu überwachen und die Forschung zu Gesetzgebungs- und Regulierungsfragen zu verbessern.

Doch dieses scheinbar legitime Geschäftsunternehmen wird durch die Entscheidung des Duos, unter falschen Identitäten zu agieren, getrübt. Quellen haben enthüllt, dass Wohl und Burkman die Pseudonyme „Jay Klein“ und „Bill Sanders“ verwenden, um das Unternehmen zu führen. Die fehlende Transparenz über die Unternehmensleitung ist bemerkenswert; die offizielle Website von LobbyMatic listet keine Führungskräfte auf, und das in Delaware registrierte Unternehmen hat als Vertreter lediglich „A Registered Agent, Inc.“ angegeben.

Die Verbindung von LobbyMatic zu Wohl und Burkman wurde durch eine Reihe von investigativen Schritten aufgedeckt, die im Bericht von Politico detailliert beschrieben werden. Die Veröffentlichung sprach mit vier ehemaligen Mitarbeitern von LobbyMatic, die Beweise lieferten, dass die Unternehmensleiter tatsächlich Wohl und Burkman sind. Ein Mitarbeiter erinnerte sich daran, „Bill Sanders“ zu einem Haus in Arlington, VA, begleitet zu haben, das dem Ort entsprach, an dem Burkman und Wohl in der Vergangenheit Pressekonferenzen abgehalten hatten. Andere bemerkten, dass „Jay Klein“ im Büro gelegentlich als „Jacob“ bezeichnet wurde. Bei weiteren Nachforschungen fanden diese Mitarbeiter Online-Videos von Wohl und Burkman, verglichen sie mit ihren Chefs und identifizierten sie als dieselben Personen.

In einem besonders aufschlussreichen Moment machte ein Mitarbeiter heimlich ein Foto seines Chefs und führte eine umgekehrte Google-Bildersuche durch, die bestätigte, dass es sich bei dem Mann tatsächlich um Jacob Wohl handelte. Darüber hinaus kontaktierte Politico eine auf Lobbying-Formularen angegebene Telefonnummer für Jack Burkman und fragte nach „Bill Sanders“. Der Mann am anderen Ende, vermutlich Burkman, antwortete zunächst, legte jedoch abrupt auf, als er erfuhr, dass er mit einem Reporter sprach.

Wohls und Burkmans umstrittene Vergangenheit erschwert ihr neuestes Unterfangen weiter. Im Laufe der Jahre hat das Duo zahlreiche politische Inszenierungen orchestriert, um verschiedene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu diffamieren, darunter Robert Mueller, Pete Buttigieg, Elizabeth Warren und Anthony Fauci. Im Jahr 2020 wurden sie in Michigan und Ohio angeklagt, weil sie ein betrügerisches Robocalling-Schema betrieben hatten, das darauf abzielte, Wähler davon abzuhalten, zu den Wahlurnen zu gehen. Beide bekannten sich in Ohio der Telekommunikationsbetrugs schuldig und wurden 2022 verurteilt.

Als The Verge LobbyMatic wegen eines Kommentars zu dem Politico-Bericht kontaktierte, erhielten sie eine vage Antwort: einen Link zu einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) von einem Account namens @TheLobbyistGuy. Der Beitrag enthielt ein Video, in dem ein Mann zu sehen war, der Jacob Wohl ähnelt und der seine frühere Beteiligung an parteipolitischen Aktivitäten anerkannte, ohne die Vorwürfe, LobbyMatic unter einem Pseudonym zu führen, direkt anzusprechen. Stattdessen nutzte der Mann das Video, um seine Software anzupreisen und ging somit scheinbar dem Skandal aus dem Weg.

Das Auftauchen von LobbyMatic unter dem Schatten von Wohl und Burkman wirft Fragen zur Legitimität und zu den ethischen Praktiken des Unternehmens auf. Während die KI-gestützte Lobbying-Plattform ein vielversprechendes Werkzeug für die Branche sein könnte, wirft ihre Verbindung zu zwei Persönlichkeiten, die für Täuschung und Manipulation bekannt sind, erhebliche Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit auf. Da KI in verschiedenen Sektoren zunehmend an Bedeutung gewinnt, wird die Beteiligung solcher umstrittener Figuren in diesem Bereich sicherlich weitere Überprüfungen und Debatten auslösen.